Damals und Heute - Sinnvolle Beziehungen schaffen
Gedächtnisverlust und das Nichterkennen von Familienmitgliedern wie Kindern oder Enkelkindern ist für Menschen mit Demenz ebenso schwierig wie für die Familienmitglieder.
Aus diesem Grund ist es wichtig, mit den Betreuer:innen, Familienmitgliedern und Menschen mit Demenz zusammenzuarbeiten. Expert:innen sprechen davon, wie wichtig es ist, dass die Pflegenden eine "neue" Beziehung zu einem an Demenz erkrankten Familienmitglied aufbauen. In den meisten Fällen gehen die Bindungen aus der Vergangenheit verloren, was eine große Herausforderung für alle Beteiligten darstellt. Die Antwort auf die Frage "Erinnerst du dich?" können Menschen mit Demenz nicht immer geben. Aus diesem Grund ist es manchmal wichtig, sich von der Vergangenheit zu lösen und den Raum für die Gegenwart zu öffnen. So wird die Kommunikation in andere Richtungen ermöglicht und neue Beziehungen in der Gegenwart werden geschaffen.
Die angenehmen Räumlichkeiten von Museen, Archiven oder Bibliotheken sind ideal für die Organisation von Workshops, an denen Menschen mit Demenz und Familienangehörige teilnehmen können. In einigen Museen hat sich die Durchführung solcher gemischten Workshops als äußerst erfolgreich erwiesen. In der Adventszeit werden im Museum von Slawonien Workshops zum Verzieren von Lebkuchen organisiert, die gerne von Großmüttern mit Enkel:innen und/oder anderen Familienmitgliedern besucht werden.
Warum ist das nützlich?
Die Pflege des Gedächtnisses erfolgt durch Gespräche über Ereignisse, die Familienmitglieder gemeinsam erlebt haben, durch das Betrachten von Familienerbstücken, durch die Pflege von Familientraditionen wie die Zubereitung von Rezepten oder die Organisation von wichtigen Familienveranstaltungen. Selbst für die jüngsten Familienmitglieder ist es wertvoll, die Vorfahren zu kennen.
Was jedoch untrennbare Verbindungen schafft, sind Ereignisse in der Gegenwart. Bildungsworkshops, insbesondere solche, bei denen man etwas über Traditionen und Bräuche erfährt, wirken sich positiv auf die Stimmung und die Bindung zwischen den Familienmitgliedern aus.
Der soziale Aspekt
Bildungsworkshops, vor allem zu den Themen Traditionen und Bräuche, wirken sich positiv auf die Stimmung und die Bindung zwischen den Familienmitgliedern aus. Bei dieser Gelegenheit können wir hören, wie ältere Menschen Ereignisse aus ihrer Kindheit beschreiben und so der jüngeren Generation einen Eindruck über die Zeit geben, in der sie jung waren. Die Zubereitung von Festtagskuchen, das Feiern religiöser Feiertage, das Basteln von Spielzeug ... all das sind gute Themen, über die wir alle gerne sprechen.
Die Erstellung einer persönlichen Zeitleiste kann eine nützliche Methode sein, um wichtige Informationen über die Person festzuhalten. Eine persönliche Zeitleiste kann mit anderen geteilt werden, und den Betreuenden helfen, die Person mit Demenz besser zu verstehen und eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Die Erstellung eines persönlichen Zeitstrahls hilft Menschen mit Demenz, sich mitzuteilen, wichtige Informationen über sich selbst zu übermitteln und ihr Identitätsgefühl zu stärken. Familienmitglieder können durch den Austausch ihrer Geschichten eine engere Bindung zu der Person mit Demenz aufbauen.
In diesem Modul wird beschrieben, wie wir auf der Grundlage von Erinnerungen, Gesprächen und Basteleien Verbindungen zur Gegenwart herstellen können.
Aktivitäten: